Fileserver für den Hausgebrauch: Freenas – Teil 1: Ansatz und Hardware

Wer kennt es nicht, die neue Digitalkamera produziert inzwischen Bilder, die 12MB groß sind und an einem Abend werden da schnell mal 2GB zusammengeschossen. Date werden immer größer und wir sammeln immer mehr davon an. Doch wohin damit und wie sichere ich das Ganze womöglich noch. Der erste Schritt bei mir, und ist es wahrscheinlich auch bei den meisten Anderen, war der Griff zur externen Festplatte. Doch spätestens wenn man sich die 3. Externe angeschafft hat und diese ganze Peripherie jedes mal, wenn man mit dem Laptop nach Hause kommt anschließen muss, wird das ganze mehr als lästig. Ich habe vor nunmehr 2 Jahren eine Lösung für mich persönlich gefunden: Freenas. Freenas ist ein auf FreeBSD basierende NAS-System, dessen Funktionsumfang ständig erweitert wird. Näheres zum Funktionsumfang ist im zugehörigen Wikipedia-Artikel nachzulesen. Ob das für jeden die richtige Geschmacksrichtung ist, vermag ich nicht zu sagen, aber nachdem diese Lösung für mich schon lange Zeit gut und stabil läuft, dachte ich, schreibe ich mal eine kleine Dokumentation zu meinem Projekt, die vielleicht den Einen oder Anderen inspirieren mag.

Die Anforderungen die ich hatte:

  • Performance (externe USB 2.0 Platten waren mal schnell, bei heutigen Datenmengen sind diese mir viel zu langsam)
  • Erreichbarkeit. Was nutzt mir ein Laptop, wenn ich ihn immer vollverkabelt auf dem Schreibtisch stehen haben muss, um Zugriff auf meine Daten zu haben oder Backups durchführen zu können?
  • Datensicherheit. Wenn eine externe Festplatte tot ist, ist sie tot, wenn es nicht grade nur der Controller des Gehäuses ist. Dies ist in einem Fileserver durch Raidsysteme zu umgehen.
  • Kapazität. Bei externen Festplatten ist man auf die aktuelle maximal verfügbare Festplattengröße angewiesen. Bei manchen Raid Gehäusen kommt man zwar auf 2 oder 4 Platten, die Kosten für diese Gehäuse steigen dann aber meist exponentiell und man ist doch meist beim aufrüsten auf das lästige hin und her kopieren angewiesen.
  • Protokolle. Da ich, außer im Auto, seit 3 Jahren Mac-User bin, ist es mir wichtig, auch das Apple Filesharing Protokoll und Bonjours unterstützt wird. Bei fertigen NAS Lösungen ist das sehr selten der Fall.
  • Einfache Administration.
  • Time-Machine Backup über das Netzwerk.
  • Berechtigungen, um anderen beschränkten Zugriff zu gewähren.

Was wird benötigt?

Das hängt sehr von den Ansprüchen, die man an das System hat, ab. Anfangen kann man prinzipiell mit einem ausgemusterten Rechner und einer oder mehreren alten Platten und einen kleinen USB-Stick. Natürlich muss man wissen, auf welche Anwendung hin man den Server optimieren will. Wichtige Punkte sind auf jeden Fall Lautstärke, Stromverbrauch und Performance. Das sind 3 Anforderungen die sehr schwer unter einen Hut zu bringen sind und man muss an der einen oder anderen Ecke Abstriche machen. Ich habe mein Augenmerk vor Allem auf Performance und Lautstärke gelegt.

Mein aktuelles Setup:

  • 1GB CF-Karte in CF-2-IDE Adapter (alternative zum Stick für das Betriebssystem / solche Adapter können am einfachsten ab ca. 5€ über ebay bezogen werden)
  • AMD Athlon XP 4200+ X2 mit IDE, 4x S-ATA, Grafik und GBit Ethernet on-board
  • S-ATA Controller Karte
  • eine 2. GBit-Netzwerkkarte als Fallback, sollte die on-board Karte oder ihr Kabel Probleme machen
  • 2GB Ram
  • 3x WD Caviar Green 1TB
  • 3x WD Caviar Green 1.5TB
  • Gehäuse Antec Skeleton
  • Scythe Big Shuriken Kühler

Das schöne an dem Gehäuse ist, dass dank des riesigen Gehäuselüfters in Paarung mit dem sehr großflächigen CPU Kühlkörper mit Heatpipe der CPU-Lüfter entfernt werden konnte und so selbst der Dualcore Athlon quasi passiv gekühlt wird und das System so sehr leise ist. Auch die Caviar Green Platten sind abgesehen davon, das sie sehr stromsparend sind, sehr leise und werden nicht sonderlich heiß, selbst unter Volllast.

Ein paar Bilder meiner Hardware:

Der Server mit gigantischem Gehäuselüfter

Der passiv gemachte CPU Kühler

Die Festplatten

Weiter gehts mit der Installation in Teil 2.

3 Gedanken zu „Fileserver für den Hausgebrauch: Freenas – Teil 1: Ansatz und Hardware

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